KfW-Förderung für die Dachdämmung: Ein Überblick

Oliver
Autor:
Oliver
Aktualisiert am:
11.2.2025
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Sie möchten von den finanziellen Vorteilen einer KfW-Förderung für Ihre Dachdämmung profitieren? Ob Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite – die KfW bietet Hausbesitzern zahlreiche Möglichkeiten zur Unterstützung energetischer Sanierungsmaßnahmen.

Aber welche Förderoptionen kommen bei der KfW für Ihr Projekt infrage? Welche Schritte sind bei der Antragstellung zu beachten? Und lässt sich die KfW-Förderung mit anderen Programmen kombinieren? Unser Ratgeber liefert Ihnen alle Antworten.

1. Welche Fördermöglichkeiten bietet die KfW für die Dachdämmung?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen, einschließlich Maßnahmen zur Dämmung eines Dachs. Nachfolgend werden die wichtigsten Förderprogramme der KfW vorgestellt. 

KfW-Förderkredit 261

Der KfW-Förderkredit 261, offiziell „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude Kredit“, richtet sich an umfassende energetische Sanierungen, die darauf abzielen, eine bestimmte Effizienzhaus-Stufe zu erreichen. Einzelmaßnahmen wie eine alleinige Dachdämmung sind nicht förderfähig. 

Mit diesem Kredit können bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit finanziert werden. Zusätzlich wird ein Tilgungszuschuss gewährt, der den zurückzuzahlenden Kreditbetrag reduziert. Die Höhe des Tilgungszuschusses hängt von der erreichten Effizienzhaus-Stufe ab und variiert zwischen 5 % und 45 % der Darlehenssumme.

Wichtiger Hinweis: Die Kosten für die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten, der für die Planung und Antragstellung notwendig ist, können im Rahmen des KfW-Förderkredits 261 gefördert werden. Die KfW unterstützt die Fachplanung und Baubegleitung durch einen solchen Experten mit einem Zuschuss von 50 % der Kosten, bis zu maximal 4.000 Euro pro Vorhaben.

💡 Gut zu wissen:

Ein Effizienzhaus beschreibt ein besonders energieeffizientes Gebäude, das durch eine optimierte Dämmung, moderne Heizsysteme und gegebenenfalls erneuerbare Energien den Energieverbrauch deutlich senkt. Die Stufen, wie 40, 55 oder 85, zeigen, wie viel Prozent der Energie ein Gebäude im Vergleich zu einem Standardgebäude gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) benötigt. Ein Effizienzhaus 85 verbraucht beispielsweise nur 85 % der Energie des Referenzgebäudes, was einer Einsparung von 15 % entspricht. Je niedriger die Zahl, desto höher die Energieeffizienz des Gebäudes.

KfW-Ergänzungskredit

Ergänzend zum Förderkredit 261 gibt es den KfW-Ergänzungskredit. Der Ergänzungskredit der KfW (Programmnummern 358 und 359) bietet Eigentümern die Möglichkeit, energetische Einzelmaßnahmen wie die Dachdämmung zu finanzieren.

Um diesen Kredit in Anspruch zu nehmen, benötigen Sie eine gültige Zusage für einen Zuschuss aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) durch die KfW oder einen Zuwendungsbescheid des BAFA, der nicht älter als 12 Monate ist.

Mit dem KfW-Ergänzungskredit können bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit finanziert werden. Zudem profitieren selbstnutzende Eigentümer mit einem zu versteuernden Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro von einem zusätzlichen Zinsvorteil.

Beispiel: Ein Eigentümer plant eine Aufsparrendämmung seines Einfamilienhauses mit Gesamtkosten von 20.000 Euro. Nach erfolgreicher Beantragung eines BAFA-Zuschusses in Höhe von 20 % der förderfähigen Kosten (4.000 Euro) kann er zusätzlich den KfW-Ergänzungskredit für die verbleibenden 16.000 Euro in Anspruch nehmen. Bei einem zu versteuernden Haushaltsjahreseinkommen von unter 90.000 Euro profitiert er zudem von einem zinsgünstigen Darlehen, was die Finanzierung der Maßnahme erleichtert.

2. Welche Voraussetzungen müssen für eine Förderung erfüllt sein?

Für eine KfW-Förderung im Bereich der Dachdämmung müssen je nach Förderprogramm bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Grundsätzlich ist es erforderlich, dass die Maßnahme vor Beginn der Arbeiten beantragt wird und durch einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten begleitet wird. Dieser stellt sicher, dass alle technischen Anforderungen erfüllt werden und unterstützt bei der Antragstellung.

Ein wichtiges Kriterium ist die Einhaltung der technischen Mindestanforderungen, wie etwa der U-Wert von maximal 0,14 W/(m²·K) bei der Dachdämmung. Bei umfassenden Sanierungen muss zudem der angestrebte Effizienzhaus-Standard (z. B. Effizienzhaus 85) erreicht werden. Hierzu ist oft eine Kombination mehrerer Maßnahmen notwendig, um die Primärenergieeinsparungen zu realisieren.

Für Einzelmaßnahmen in Kombination mit einem BAFA-Zuschuss gelten ähnliche Anforderungen, wobei die Förderfähigkeit der Maßnahme anhand der entsprechenden Richtlinien geprüft wird. Wichtig ist außerdem, dass die Bauanzeige des Wohngebäudes zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens fünf Jahre zurückliegt.

3. Wie beantrage ich Fördermittel bei der KfW?

Um Fördermittel der KfW für eine Dachdämmung zu beantragen, ist es entscheidend, dass der Antrag unbedingt vor Beginn der Arbeiten gestellt wird – unabhängig davon, ob Sie den KfW-Ergänzungskredit oder den KfW-Förderkredit 261 nutzen möchten. Die Beantragung sollte gut vorbereitet und in folgenden Schritten erfolgen:

  1. Energieeffizienz-Experten beauftragen: Lassen Sie den energetischen Zustand Ihres Gebäudes von einem zertifizierten Energieeffizienz-Experten bewerten. Dieser Experte plant die erforderlichen Maßnahmen und stellt die "Bestätigung zum Antrag" (BzA) aus, die für die Antragstellung notwendig ist. Eine Übersicht qualifizierter Experten finden Sie beispielsweise auf der Website der Deutschen Energie-Agentur (dena).
  2. Förderprogramm auswählen: Gemeinsam mit Ihrem Experten und Ihrer Hausbank entscheiden Sie sich für das passende KfW-Programm, das Ihren Sanierungsplänen entspricht.
  3. Förderantrag einreichen: Der Förderantrag wird über Ihre Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut eingereicht, bevor Sie Handwerksaufträge vergeben oder mit den Bauarbeiten beginnen. Die vom Energieeffizienz-Experten ausgestellte BzA ist ein zentraler Bestandteil der Antragstellung. Ihre Bank reicht den Antrag im nächsten Schritt an die KfW weiter.
  4. Maßnahmen umsetzen: Sobald die Förderzusage vorliegt, können Sie die ausgewählten Fachunternehmen beauftragen und mit der Dachdämmung beginnen. Achten Sie darauf, dass alle Arbeiten den technischen Anforderungen der KfW entsprechen.
  5. Bestätigung nach Durchführung (BnD): Nach Abschluss der Maßnahmen prüft der Energieeffizienz-Experte die fachgerechte Umsetzung und erstellt die "Bestätigung nach Durchführung" (BnD). Diese Bestätigung ist erforderlich, um die endgültige Auszahlung der Fördermittel zu erhalten.

Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um die Förderung optimal zu nutzen. Auch die Kosten für die Beratung durch den Energieeffizienz-Experten sind förderfähig, sodass eine frühzeitige Einbindung nicht nur sinnvoll, sondern finanziell vorteilhaft ist.

4. Kann ich die KfW-Förderung mit anderen Programmen kombinieren?

Ja, Fördermittel der KfW lassen sich mit anderen Förderprogrammen kombinieren, solange bestimmte Punkte eingehalten werden. So darf keine Doppelförderung für dieselben förderfähigen Kosten erfolgen. Das bedeutet, dass die Kosten für eine Maßnahme nicht gleichzeitig bei der KfW und einem anderen Förderprogramm (bspw. BAFA) abgerechnet werden dürfen. Um dies zu gewährleisten, sollten Aufträge und Rechnungen strikt getrennt werden, sodass sie eindeutig den richtigen Förderprogrammen zugeordnet werden können. 

Zudem dürfen die gesamten öffentlichen Fördermittel maximal 60 % der förderfähigen Kosten abdecken, was bedeutet, dass alle Zuschüsse und Tilgungszuschüsse aus öffentlichen Quellen diesen Anteil nicht überschreiten dürfen.

Zusätzlich haben Hausbesitzer die Möglichkeit, die steuerliche Förderung für energetische Sanierungen zu nutzen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Förderung nicht mit der KfW-Förderung für dieselbe Maßnahme kombiniert werden kann. Konkret bedeutet das: Für die Dachdämmung muss entweder die steuerliche Förderung oder die KfW-Förderung gewählt werden – eine gleichzeitige Nutzung beider Programme ist ausgeschlossen.

5. FAZIT: KfW-Förderung für Dachdämmung

Die KfW bietet verschiedene Förderoptionen für die Dachdämmung. So eignet sich der KfW-Förderkredit 261 für umfassende energetische Sanierungen, bei denen die Dachdämmung Teil eines Effizienzhaus-Konzepts ist. Für einzelne Maßnahmen, wie die Dach- oder Dachbodendämmung, bietet der Ergänzungskredit eine gezielte Unterstützung.

Voraussetzung sind unter anderem die Einhaltung technischer Vorgaben und die Begleitung durch einen Energieeffizienz-Experten. Die Antragstellung muss rechtzeitig über eine Bank erfolgen, und eine Kombination mit anderen Förderungen ist möglich, solange bestimmte Punkte erfüllt sind. 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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